Ein Recht auf Spiel

We Are Strong - Eine Kooperation der Affenklasse 4d und Studierenden der ecosign

Der Kölnberg – ein Wohnkomplex im Kölner Stadtteil Meschenich. Hier leben rund 4000 Menschen aus 60 verschiedenen Nationen. Doch die Dunkelziffer, der dort wirklich lebenden Menschen ist weit aus höher. Von den Medien wird der Kölnberg gerne als „No-Go Area“ oder als „soziale Parallelwelt“ bezeichnet. Kriminalität, Prostitution, Müll, Verwahrlosung und Gewalt seien am Kölnberg, an der Tagesordnung. Knapp 900 Kinder leben am Kölnberg. Ein Teil von ihnen besucht die Schule fünf Minuten südlich des Wohnkomplexes. Eine Klasse dieser Schule, die Affenklasse, hat sich Anfang 2019 intensiv mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt. Auch das Thema Kinderrechte kam zur Sprache und so wurde den SchülerInnen bewusst, welche Rechte auch ihnen zustehen. 

© Lisa Kinast
© Leonie Braun
© Leonie Braun
© Lisa Kinast

Artikel 31 der UN-Kinderrechte

(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben. 

(2) Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung.

Vor allem die Spielplätze des Kölnbergs leiden unter Verwahrlosung und werden von Müllbergen bedeckt, sodass es den Kindern nicht möglich ist diese zu nutzen. Ratten treiben auf diesen Flächen ihr Unwesen und so stellt das verteilte Gift zur Bekämpfung dieser Tiere eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung für die Kinder am Kölnberg dar. 

Um diese Umstände zu ändern, leistete die Affenklasse bisher schon Großartiges. Die Kinder entwickelten Mindmaps, welche zum einen die Zustände der Spielplätze dokumentierte gleichzeitig aber auch deren Rechte als Kinder.  Hierbei entstanden auch die ersten Ideen, um die Situation am Kölnberg verbessern zu können. 

Die Kinder schrieben daraufhin, mit Hilfe ihrer Klassenlehrerin Frau Plum, einen Brief an die Bezirksvertretung Rodenkirchen, in dem  sie die Lage schilderten und ihre Rechte auf „Ruhe, Freizeit und Spiel“ einforderten und beriefen sich auf den o.g. Artikel 31 der UN-Kinderrechte.

 

© Saskia Kinast
© Leonie Braun
© Leonie Braun
© Leonie Braun

Das Kooperationsprojekt mit der Affenklasse (17 Schüler*innen) und den Studierenden er ecosign  hatte zum Ziel, die Kinderrechte am Kölnberg zu stärken. Es wurden Workshoptage geplant, an denen die zwischenmenschliche Kommunikation an oberster Stelle stand. So konnten alle Beteiligten einen persönlichen und emotionalen Einblick in die Situation gewinnen. Schließlich wurde zusammen gebrainstormt, gemalt, gefilmt und fotografiert. Alles Hand in Hand. Als Gestalter*innen standen wir für die Visualisierung ihrer Aussagen und Ideen zur Verfügung. Das Ziel war es den Tennisplatz, welcher keine Funktion hatte, zu einem Skateplatz umzugestalten. Hierzu wurden Skaterampen, Banner, ein Logo, T-Shirts und Buttons geplant und schließlich umgesetzt. Meine Aufgabe, zusammen mit Moritz Winkels, war es die T-Shirts mit den Kindern zu designen und zu produzieren.

Das Projekt wurde von dem Caritasverband für die Stadt Köln e.V., der SHV Immobilien-Verwaltungs-GmbH Meschenich, dem Künstlerkollektiv Minha Galera und dem Skateshop Titus unterstützt. 

Schüler*innen der Affenklasse: Ayman, Alveen, Hanna, Meraz, Sandi, Dogan, Emely, Mehmet, Isa, Admer, Hewea, Sahel, Muhammed, Hewad, Aleksandra, Lia, Japhet, Gestalter*innen der ecosign: Saskia Kinast, Franziska Schardt, Béla Arslan, Elisa Mux, Friederike Nußbaum, Leo von Brenndorf, Lauritz Velthaus, Lucia Spindler, Minou Manschadi, Marisol Valqui Julius, Elea Erdmann, Jana Kehlenbeck, Lisa Marie Kinast, Jonas Potthast, Marie Jonas, Michel Stenzel, Moritz Winkels, Laura Runge, Wilma Karschunke, Leonie Braun, Anna Sorgalla Dozent: Uwe BodenKlassenlehrerin: Martina Plum, Vertretung des Caritasverband der Stadt Köln e.V.: Verena Auerbeck, Minha Galera, Titus Skateshop